Читать книгу Im Stillen klagte ich die Welt an. Als "Pflegekind" im Emmental онлайн

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Im Osten reichte der Blick bis hin zu den schroffen Wänden des Hohgant. Das Jungfraumassiv liess sich hinter einem bewaldeten Hügelzug leicht erahnen. Der weisse Gipfel des bekannten Berges ragte hinter den dunklen Tannenspitzen empor. Die trotzige Niesenpyramide dominierte am westlichen Horizont.

Diese unbeschwerte Freude sollte aber nicht lange dauern. An der Haltestelle stand eine schwarz gekleidete Frau, die uns ständig beobachtet hatte. Langsam schritt sie auf uns zu und begrüsste Mama und Karl. Das löste in mir ein mulmiges Gefühl aus. Ein Blick auf den Bruder zeigte, dass es ihm ebenso erging.

Nun streckte die Frau auch uns die Hand zum Gruss entgegen. Sie forderte uns alle auf, ihr zu folgen. Ein steiniger Feldweg führte uns abwärts an Blumenwiesen, Kartoffel­äckern und Stoppelfeldern vorbei. Die fremde Frau geleitete uns zu einem der verstreut liegenden Bauernhöfe. Bergseits reichte das mächtige Dach bis zum Boden. Den Zugang zum Wohnteil säumten mannshohe Topinamburstauden.

Zögernd betrat ich als Letzte das Bauernhaus. Ich nahm den fremden Geruch einer Bauernküche wahr. Es roch nach Holz, Rauch und Molkerei. Dazu mischte sich der würzig starke Geruch, den die blau-weiss gestreifte Melkerbluse am Haken hinter der Tür ausströmte. Die Bauersfrau führte uns in die gute Stube. Diese hatte einen rohen Boden aus Tannenholz mit erhöhten Astansätzen.

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