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Die Männer sahen trotzdem zu ihr hinüber; das konnte sie ihnen nicht verwehren. Merkte sie es überhaupt? … Während sie sich im Takte drehten, warfen sie ihr dann und wann einen fragenden Blick zu und vergassen darob ihre Tänzerinnen. Einer vor allem sah sie an. Ein unbeholfener Junge mit Augen voll Zärtlichkeit, Germain. Schon lange liebte er sie und sprach mit keinem darüber.
Am Anfang macht einen die Liebe glücklich, auch wenn sie fast hoffnungslos ist. Das brennt heiss in Blut und Seele. Man kennt sich kaum mehr aus: Die Berge haben eine andere Färbung, der Himmel auch, und das Dorf fängt an, dem Paradies zu gleichen, weil sie darin wohnt. Und jedes Mal wenn man ihr begegnet, ist es, als bekäme man ein schönes Bild geschenkt … Man verbirgt es sorgfältig im Herzen, um es später in aller Ruhe zu betrachten, wie man es in den Kindertagen mit den Bildchen machte, die einem ein herumziehender Kapuziner in die Hand drückte und auf denen Engel zu sehen waren mit glänzenden Flügeln und Heilige in goldenen Gewändern. Aber bald merkt man, dass diese Liebe zu tief mitten im Herzen steckt, als dass man sie noch herausreissen könnte; dann ist sie kein Glück mehr, sie wird zur Qual. «Ah, wenn ich sie haben könnte, diese Frau, alle Tage, alle Nächte, ganz für mich!» Und diese Qual gibt einem ungeahnten Mut.