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Von diesem Tage an gingen sie jeden Sonntag miteinander spazieren. «Er hat es fertiggebracht, sie zu zähmen», stellten die Leute fest. Aber mit der Hochzeit eilte es ihr nicht. Sie konnte sich nicht entschliessen und fand tausend Vorwände, um den Tag hinauszuschieben. Germain wurde ungeduldig: Er hatte so lange auf sie gewartet!

«Hast du mich lieb, ja oder nein?» Sie antwortete ja und blickte ihm fest ins Gesicht, aber der junge Mann hatte den Eindruck, sie sehe ihn nicht. «Du siehst immer aus, als dächtest du etwas», warf er ihr hilflos vor, «und man kann nichts von dir erraten.» Um seine Unruhe loszuwerden, küsste er sie; dann vergass er alles.

Die Woche über sah er sie nur für einen Augenblick auf der Strasse oder hinter einer Scheibe. Sie nickte ihm geheimnisvoll zu in ihrem grossen, bunt geblümten Kopftuch, das sie wie alle Frauen im Dorf unter dem Kinn gebunden trug. In diesen rauen Gegenden, wo der Winter so lange anhält, empfindet man ein Bedürfnis nach Blumen: Man trägt sie auf Stoffen, stickt sie in die Schürzen und zieht richtige Blumen auf dem Fenstergesimse. Aber für Germain gab es keine schönere und keine echtere Blume als Flavie.

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