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Als Germain sie so sah, entfuhr es ihm:

– Du siehst aus wie eine Himmelserscheinung.

Er dachte an die Statuen in der Kirche im Glanz ihrer schweren Gewänder, an ihre vom Heiligenschein erleuchteten Gesichter.

Der Pfarrer strahlte: Flavie, ein so musterhaftes Mädchen, würde seine Kinder in der Furcht des Herrn aufziehen und sie Gott lieben lehren. Er stellte sie sich schon als Chorknaben vor, Flavies Kinder, in ihren runden Käppchen und den weissen Spitzenhemden … Und es würden ihrer viele sein: jedes Jahr eines. Auch als fruchtbare Mutter wäre sie ein Vorbild und könnte es den allzu geizigen Eltern zeigen! Ein wahrer Segen für die Gemeinde. Sie hatte gut daran getan, nicht ins Kloster zu gehen wie ihre Schwestern. Hier war ihr gottgewollter Platz. Und Germain, ja Germain schien ein wenig lau, was die Religion betraf. Aber seine Frau würde ihn schon dazu bringen, fleissiger die Messe zu besuchen. Alles stand zum Besten.

Als das Paar aus der Kirche trat, glänzte das frisch gemähte Gras ringsum auf den Wiesen, und die Roggenfelder wellten im Wind. Germain legte den Arm um seine Gattin und sagte ihr ins Ohr:

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