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Aber wenn er wieder allein war, stieg eine mächtige Empörung in ihm auf. Das Blut in seinen Adern wurde zu Gift, und auch wenn er sich fast zu Tode arbeitete vom Morgen bis zum Abend, war er doch nur von einem Gedanken besessen: «Ich mähe sie ab wie einen Halm, das ist mein gutes Recht.» Und immer hörte er ihre kristallene Stimme antworten: «Nicht eher, als bis du alle Gräser und alle Ähren der Erde abgemäht hast …» Und das hiess so viel wie nie.

Kam er an der Kirche vorbei, so fielen ihm die Worte des Priesters zu ihrer Hochzeit ein: … So sind sie nun nicht zwei, sondern ein Fleisch. Was denn Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden. Germain wusste wohl, dass sie nicht vereint waren und dass nichts, weder Himmel noch Hölle noch die Menschen, daran etwas ändern konnten. Und er spürte einen bitteren Geschmack auf der Zunge. Eines Abends begann er sogar fast laut vor sich hin zu murren:

– Das Leben ist ungerecht, ungerecht! Wie soll man da noch an Gott glauben?

Aber dann fiel sein Blick auf das Kruzifix, und schnell machte er ein grosses Kreuzeszeichen.

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