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Da oben wohnten die Neuvermählten, im zweiten Stock, dessen Umrisse über den untern herausragten, eine schwarze, durch die Nacht dahintreibende Barke. Eine Aussentreppe, unten aus Stein, oben aus Holz, führte hinauf. Justine konnte den Blick nicht lösen von der Türe dort oben. Langsam, vorsichtig wurde sie geöffnet; aber sie knarrte doch ein wenig. Ein Mann trat heraus und stützte sich aufs Geländer. Einen Augenblick lang rührte er sich nicht. Vielleicht sah er in sich hinein und versuchte sich zurechtzufinden. Dann kam er leise herunter. Seine Schuhnägel knirschten auf den untersten Stufen. Justine wagte nicht zu glauben, was sie sah. Sie wartete, bis die Erscheinung sich auflöse. Und plötzlich stand Germain vor ihr. Erst jetzt nahm er sie wahr. Er stiess einen Fluch aus.
– Was tust du hier?
Sie versuchte zum Dorf hinaus- und fortzukommen, aber er holte sie ein.
– Spionierst du uns nach?
Justine antwortete nicht. Was hätte sie auch sagen sollen? Sie sah nur, wie dem Mann die Haarsträhnen ins Gesicht hingen. Ganz verloren sah er aus. Germain erfasste, dass sie das alles sah, und sein Zorn wuchs. Er packte sie an den Schultern und schüttelte sie: