Читать книгу Dada. und andere Erinnerungen aus seinem Leben онлайн

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Das Buch der verlornen Zeit hat viele Bilder, und sie drängen sich. Da war die «Andacht». Nichts Religiöses, wie Sie glauben könnten. Es war eine halbe Stunde Vorlesen am Abend, von halb acht bis acht Uhr. Und im Sommer am See. Gewöhnlich las der Hott vor, und er las gut; auch was er vorlas, war sorgfältig ausgewählt: Raabe und C. F. Meyer und Keller und von Spitteler den Olympischen Frühling. Chleb sagte: In zehn Jahren spricht kein Mensch mehr von diesem Autor. Wir glaubten ihm nicht, und er hat doch recht behalten. Wer interessiert sich heute noch für die gigantischen Götter aus Papiermaché des Herrn Spitteler? Germanisten. Und in der Hut solcher Leute schläft ein Autor seinen sanftesten Schlaf.

Aber Keller hat mich damals sehr getröstet. Die Stelle im Grünen Heinrich nämlich, wo der Held, noch klein, seine Mutter bestiehlt. Ich hatte daheim auch gestohlen, und mein Vater hatte mir prophezeit, ich würde ins Zuchthaus kommen. Ich glaubte ihm natürlich. Aber dass Keller da auch eine Jugenderinnerung gestaltete, das verstand ich. Die Einsamkeit lockerte sich.

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