Читать книгу Keinen Seufzer wert. Roman онлайн
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März 1860
Die Frühlingssonne wärmt Res den Rücken, während er Pfähle, die er im Herbst zur Seite gelegt hat, spitzt. Er hat die düstere Stube gern verlassen. Wer kann, werkt nun im Freien und gönnt der winterbleichen Haut die Sonnenstrahlen. Aus der Ferne sind Menschenstimmen zu vernehmen, die heute harmlos klingen. Bevor Res das nächste Holz zur Hand nimmt, streckt er für einen Augenblick den Rücken. Mit dem Zaun will er warten, bis Wyssler da ist. Der sollte nächstens kommen und kann ihm zur Hand gehen. Zu zweit, mit einem, der den Pfahl gerade hält, und einem, der zuschlägt, geht die Sache schneller.
Res denkt jetzt ab und zu an Wyssler. Ausser der Mutter hat er nur wenige Menschen neben sich geduldet, aber auf den Wyssler freut er sich. Seine zutraulich blickenden braunen Augen, so einer wird nicht frech und verspottet einen nicht. Res wischt Schneereste vom Holz, bevor er den nächsten Pfahl in die Hand nimmt. Der Wyssler ist keiner, der aufbegehrt oder seinen Meister nicht kennt. Gut möglich allerdings, dass er im Glauben wenig standhaft ist. Allerorten nimmt der schädliche Einfluss zu, nicht nur in der Stadt, wo die Radikalen längst das Sagen haben. Auch in Signau unten ist die Sache bös.