Читать книгу Keinen Seufzer wert. Roman онлайн

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Die Mutter hat manches vom Tannenthaler Gesagtes notiert, dessen Innigkeit im Glauben Res bis heute oft vermisst. Kein anderer konnte die Gewissheit vom Wunder, das Gott an den Menschen vollbringt, besser erklären als der Tannenthaler, der schliesslich vom Herrn dazu berufen wurde. Res stösst auf eine Stelle in Mutters Gebetsheft. Der grösste Fehler, liest Res dort nicht zum ersten Mal, sei, dass man zu wenig eingekehrt lebe. Dass man auch in den Versammlungen noch zu viel in den menschlichen Geschwätzen und Ansichten bleibe. Der Herr würde den weit grösseren Segen schenken, wenn man fester und eingekehrter wäre.

Res mag diese Stelle. Es erwächst nun einmal nichts Gutes daraus, wenn sich die Menschen zusammentun zu Oberflächlichkeit und unnützem Geschwätz. Selbst der Besuch von Versammlungen ist nicht wichtig. Seine einsam gesungenen Psalmen gelten gleichviel.

Der Sturm hat nachgelassen, und vom Dach rutscht nasser Schnee. Ab und zu ist aus dem Gebälk ein lautes Knacken zu vernehmen in der stillen Stube. Res holt das ­Rechenheft aus der Schublade, öffnet es und streicht es glatt. Er war gestern in Signau, der Berger schuldete ihm vom Korben. Res notiert den Franken fünfzig im Heft. Berger sagte, im Schangnau hinten sei ein Wolf bemerkt worden. Und der Föhnwind soll vor ein paar Tagen im Oberland derart heftig getobt haben, dass allerorten Ziegel durch die Luft geflogen seien. In Ringgenberg habe der Wind einen Einspänner mit drei Personen entführt und samt Inhalt auf einem benachbarten Feld abgesetzt. Leute seien umgeworfen worden und Kinder wie Kegel über die Strasse gerollt.

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