Читать книгу Keinen Seufzer wert. Roman онлайн

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Einige Zeit später, an einem Morgen im späten März, kommt die Schlatter Anna auf den Schafberg. Als Res die Schwester über die Wiese auf das Haus zukommen sieht, rechnet er fest damit, endlich Nachricht von Wyssler zu erhalten. Die Übersiedelung, geplant auf Anfang April, ist fällig, und noch immer ist ihm kein Datum ­genannt worden. Aber die Anna kommt nur, um nach ihrem Pflanzland zu sehen. Als sie verneint, Nachricht von Wyssler zu haben, schwellen die Adern an Res’ Schläfe zornig an, sein Kopf verfärbt sich rot. Die Anna kennt das und macht sich schnell davon.

Res bebt, als er ihre Gestalt davoneilen sieht. Er hat diesem dahergelaufenen Wyssler, dem doch von Weitem der Hungerleider und Vagant anzusehen ist, vertraut. Hat ihm blindgläubig alles überlassen, was er diesen Winter mit Holzen verdient hat. Was nützt da ein Akkord, den er auf Wysslers Hausrat abgeschlossen hat, wenn dieser sich nicht zeigt? Was nützt ihm ein Bürge im fernen Ursenbach?

Ein fauler Baum kann unmöglich gute Früchte tragen. Mit mehr Kraft, als es die steifen Glieder vermuten lassen, tritt Schlatter nach einem Brett. Ein Huhn, das dahintersass, fliegt erschrocken auf. Das Geld wird er nicht wieder sehen, den Wyssler auch nicht.

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