Читать книгу Keinen Seufzer wert. Roman онлайн

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Inzwischen ist der Sommer im Anzug. Viel zu lange hat Schnee gelegen. Man begann, sich vor Überschwemmungen zu fürchten und auch, dass die Saat Schaden nehme. Jetzt aber steht alles prächtig, und die Bäume sind in voller Blüte. Das Maiwetter ist sonnig und warm.

Die Gegend um den Schafberg wirkt freundlich in der Frühlingssonne, wie die Verheissung von einem friedvollen Leben. Rund um die verstreut liegenden Höfe blühen unzählige Apfelbäume. Jakob sagt, sie werden fünf Obstbäume nutzen können und Pflanzland sowieso. Sogar die Jüngste, die immer wieder weint wegen des groben Gerüttels auf dem Wagen, spürt die Vorfreude, als das Fuhrwerk beim Altschloss die Höhe erreicht und in Richtung Schafberg wendet.

Nur eines bleibt, der Wyssler muss Arbeit finden, denkt Verena. Am Willen fehlt es ihm nicht, und auch als Schuster taugt er durchaus. Er ist nicht faul, nur verschafft sich Jakob keine Geltung. Ein anderer hätte längst etwas gefunden, auch wenn es viele sind, die Arbeit suchen. Es mangelt ihm an Entschlossenheit, und mehr als einer hat für erhaltenes Schuhwerk nie bezahlt. Aber wenn Verena sieht, wie gut der Jakob die Annelies mag, die doch nur seine Stieftochter ist, ist sie versöhnt. Es gibt nicht viele, die ein fremdes Kind bei sich behalten würden. Selbst wenn sie kaum über die Runden kommen und öfter hungrig bleiben, noch nie ist ihr Jakob damit gekommen, die Annelies zu verdingen.

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