Читать книгу Keinen Seufzer wert. Roman онлайн

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Verena sieht sich um. Es stinkt. Sie geht durch die Küche, an Schlatters Stubentür vorbei. Die Küche ist ekelhaft dreckig. Kessel und Pfannen, Herd, Tisch und Wände sind mit klebrigem Schmutz und Russ überzogen. In einer verbeulten Pfanne, halb voll mit Mus gefüllt, tummeln sich die Fliegen. Mit einer matten Armbewegung scheucht Verena sie fort. Fliegen hat es überall, aber jetzt im Mai schon so viele, der Herd ist übersät mit toten ­Insekten. Langsam betritt sie die Stube, wo Staub liegt. Wenigstens ist der Raum gross, etwas Sonne scheint her­ein und beleuchtet ein Quadrat auf dem Boden. Verena setzt sich auf den kalten Trittofen. Annelies kommt, die zwei kleinen Kinder vor sich hertreibend, herein.

«Sie haben vom Mus genommen», sagt Annelies.

Verena zuckt mit den Schultern. «Sieht man’s?»

Annelies schüttelt den Kopf. «Man muss die Küche put­zen.»

Verena reagiert nicht, sondern schaut zu den beiden Kindern hinüber, die schüchtern bei der Tür stehen geblieben sind. Sie geht an den Kindern vorbei hinaus, um den Männern beim Abladen des Hausrats zu helfen. Je eher man den Kutscher entlässt, umso weniger muss man ihm geben. Annelies nimmt einen Reisbesen und macht sich daran, zuerst ihre neue Stube und dann die Küche zu fegen.

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