Читать книгу Keinen Seufzer wert. Roman онлайн

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Mit Erleichterung schlüpft Verena unter die Laken zu ihrem Mann, hungrig zwar, aber voller Zuversicht. Umso mehr, als sie seit ein paar Tagen weiss, dass sie in Hoffnung ist. Mit einundvierzig muss es das Letzte sein, der Wyssler soll sie fortan in Ruhe lassen. Gottlob kann sie dem Kind, das unterwegs ist, nun ein Heim bieten. Die Wiege wird in der Stube stehen, wo die Eltern schlafen. Die anderen Kinder können sich das Bett im Gaden teilen. Mit der Milch von Schlatters Kühen, der Ernte aus der Pflanzung und den vielen Äpfeln werden sie gut über die Runden kommen. Wyssler wird Arbeit finden, und was er dann noch verdient, kann man zur Seite legen für nötige Anschaffungen. Warme Decken für die Kinder, bevor der nächste Winter kommt, und bessere Kleider.

Der erste Morgen auf dem Schafberg beginnt bös. Schwaches Tageslicht dringt durch die Fenster in die Stube, es mag fünf Uhr in der Früh sein, als Verena erwacht. Schlatter geht in Holzböden in seiner Stube umher. Er murmelt leise vor sich hin. Manchmal wird er etwas lauter, und ab und zu klingt es nach Gesang. Noch ohne richtig wach zu sein, weiss Verena, dass es ein Fehler war, hierherzukommen. Alle haben sie vor Res gewarnt. Was für ein unheimlicher Mann, wenn er nur den Kindern nichts antut. Sie hat den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, als es im Gaden über ihr rumpelt und die Jüngste durch das Bodenloch überm Ofen gestrauchelt kommt.

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