Читать книгу Keinen Seufzer wert. Roman онлайн

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Auch später war Res ein ausgesprochen magerer Bub von ungesunder Farbe. Zudem bewegte sich der Vetter seltsam steif und war sehr langsam im Begreifen, erinnert sich Verena. Ob sein Gehör schon damals schlecht war? Die Natur habe Schwächen in ihm angelegt, darunter einen Groll auf alle und den Jähzorn, hiess es von Res. Jedenfalls war der alte Schlatter nicht glücklich über seinen Sohn. Dass Res die Schule ordentlich besuchte und lesen und schreiben lernte, verdankt er seiner Mutter.

Res wuchs gewiss freudlos und abgesondert auf. Dass er darüber etwas komisch wurde, verwundert nicht. Ob es wohl stimmt, dass er bisweilen anderen unzugängliche Dinge hört und sieht? Auch das sagte man von ihm.

Kaum ist Verena mit Melken fertig, wird ihr der Kessel von Res entrissen. Im Schopf verteilt er die Milch auf eine Bränte für die Käserei und einen grossen Krug.

Ein leeres Glas in der Hand kommt Jakob dazu und berichtet, die Kleine sei eingeschlafen. Während Schlatter Res noch mit Umschütten beschäftigt ist, taucht Jakob sein Glas in die Milch und trinkt es gierig leer. Auch Verena hat seit ihrer Ankunft nichts gegessen und würde es gerne ihrem Mann gleichtun. Als sie aber Schlatters Gesicht sieht, lässt sie es bleiben.

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