Читать книгу Keinen Seufzer wert. Roman онлайн

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Res betritt die Küche und geht an Verena vorbei direkt in seine Kammer. Wenig später ist er zurück, doch scheint er Verena noch immer nicht bemerkt zu haben. In sich gekehrt, schlurft er ruhig zum Herd. Dort steht seit dem Morgen, seit Res das Haus überhastet verlassen hat, ein Topf mit gesottenem Anken. Es geschieht selten, dass Res etwas vergisst. Alles sperrt er sofort weg, in seinen Schaft, in den Speichergaden, in die Kammer, in den Keller.

Verena hat den Topf nicht angerührt. Niemand hat ihn angerührt. Verena auf ihrem Fensterplatz macht sich bemerkbar, sie will aufstehen.

«Masshalten wird vom Herrgott belohnt und nicht das Nehmen. Nehmen von dem, was einem nicht gehört», sagt Res laut vor sich hin. «Aber ihr habt heute wohl einen Festsonntag gehalten.»

Wortlos verlässt Verena die Küche, in der Kammer lehnt sie sich gegen den kalten Ofen. Keine Messerspitze Anken hat sie dem Topf entnommen. Inzwischen poltert Res draussen wie gewohnt herum. Aber dann zu den Stündelern rennen, deren Gebet ja gerade einmal für den Heimweg reicht und bis in die Kammer.

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