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Verena Wyssler keucht den Hang hinauf. Annelies muss sich mässigen, um nicht davonzuziehen, ständig um Schritte voraus. Früher war die Mutter füllig und weich, in den Jahren, als Annelies noch auf ihren Schoss kroch. Stämmig ist die Mutter immer noch, aber seit dem letzten Winter ist sie mager geworden um ihre groben Knochen. Nun bleibt sie stehen, fächelt sich Luft in den Ausschnitt, räuspert von tief unten Schleim weg und sieht nochmals den Hang hoch.

Auch wenn ihr der Aufstieg beschwerlich fällt, die Mutter ist froh, das Haus zu verlassen.

Oben am Grat zeichnet sich die Silhouette eines ­Mannes ab, der sie beobachtet. Verena wendet sich wieder dem Berg zu und stapft los, Annelies folgt. Mutters ­Waden, die unter dem hochgeschürzten Rock hervorblitzen, sind drahtig und überzogen von einem Netz feiner roter Adern. Der Mann ist wohl einer von Salzmanns Knechten. Salzmann heisst der Bauer in der Multenweid, ein Nachbar.

Seit den heftigen Gewittern an Pfingsten ist es wieder kühl und nass geworden. Als sie auf dem Grat ankommen, grüssen sie den Mann.

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