Читать книгу Keinen Seufzer wert. Roman онлайн

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Die Anna ist längst zurück im Tal, als Res, noch immer zitternd vor Zorn, in den zugigen Keller geht. Er hebt ein paar Kartoffeln auf und dreht sie nach allen Seiten um. An ein Aussetzen ist vorläufig nicht zu denken, die Erde ist viel zu nass dazu. Und nun drohen die Kartoffeln ein zweites Mal zu keimen, Res flucht vor sich hin. Kaum ein paar Wochen ist es her, dass er Stunden damit zugebracht hat, die Keime abzubrechen.

Auch für das Kartoffelsetzen hat Res auf Wysslers Hilfe gehofft. Den Mist hat er bereits alleine ausgetan, eine elende Arbeit ohne Ross. Ein solches besitzt er nicht, und sowieso liegt der Acker heuer an einer steilen Stelle.

Res’ Zorn ist so gross, dass er Mühe hat zu atmen. Seine Wut gilt dem Wyssler, von dem er sich Hilfe versprach. Ein jeder Baum an seiner Frucht erkannt, laut verflucht Res den Wyssler mit harten Worten.

Es wird Abend, bis Res sich beruhigt. Er setzt sich an den Tisch und hält Gott um Gnade an. Man soll sich dem Herrn treu überlassen. Meine Schwäche hält die Sache nicht auf. Endlich findet Res zu trostreichen Gedanken und zur Ruhe, nach der er sich sehnt. Schliesslich dankt er dem gütigen Gott, dass er ihn bis dahin an Seele und Leib bewahrt hat, und bittet um Erkenntnis und Reue über die begangenen Sünden. Manchmal lässt er sich ablenken in seinen Gedanken an Gott. Wenn ihn die Wut packt, ist es am schlimmsten. Res betet mehrmals am Tag, nur nicht immer innig genug, wie heute Nachmittag, als er zornig war. Es kann ihm auch passieren, dass er während des Gebets an seiner Wirtschaft herumstudiert oder am Geld. Und manchmal überfällt ihn die Masslosigkeit. Er hätte Anken verkaufen können, statt ihn selbst zu brauchen. Sei mir um Jesu Willen gnädig und verzeihe.

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