Читать книгу Die Unbeirrbare. Wie Gertrud Heinzelmann den Papst und die Schweiz das Fürchten lehrte онлайн
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Gertrud besucht die erste oder zweite Schulklasse, als sie, mit grüner Gärtnerschürze ausstaffiert, auf Wohlens Dorfstraßen Rossmist für den Garten einsammelt, sich zum Mist in den Leiterwagen setzt und den Kirchenrain hinunterrumpelt. Dies gehöre sich nicht für eine wohlanständige Bürgerstochter, findet die Großmutter Barbara Bertha Müller, verheiratete Zimmermann. Rossmistsammeln sei die Beschäftigung der «Fabrikler», die Enkelin solle ihre Zeit mit schicklicheren Tätigkeiten verbringen. Die so genannten «Fabrikler», Wohlens arme Leute, verdienen in den Strohfabriken oder in Heimarbeit zwölf Rappen auf die Stunde und müssen beim Bäcker für ein Pfund Brot den Lohn von zwei Stunden Flechtarbeit hinlegen. Mutter Bertha sieht nichts Unanständiges in Gertruds Vergnügen und lässt die Tochter gewähren. Soll sie den Kirchenrain, Wohlens steilste Abfahrt, hinunterkesseln, das will sie ihr nicht nehmen, allerdings, die Tochter hat rechtzeitig abzubremsen, bevor an der Bünzstraße das großelterliche Haus in Sicht kommt, und darf sich keinesfalls mit ihrer Wagenladung erwischen lassen.