Читать книгу Die Unbeirrbare. Wie Gertrud Heinzelmann den Papst und die Schweiz das Fürchten lehrte онлайн
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«In der Ewigen Stadt trat er anno 1866 als Halbardier der Schweizergarde in den Dienst Papst Pius IX., machte anno 1867 den Feldzug gegen die Garibaldianer mit und verdiente sich das silberne Ehrenkreuz. Doch das fremde Soldatenleben, das einen Teil seiner Schaffenstriebe stillzulegen drohte, behagte ihm nicht, und damit reifte sein Entschluss: Er wollte Lehrer werden.»
«Wohler Anzeiger»
Grossvater Josef Zimmermann (1846-1926) mit Gertrud Heinzelmann, um 1918.
Gertrud Heinzelmanns Jugend im Wohler Bahnhofsquartier ist wohlbehütet. Vermutlich nimmt sie als Kind wenig von den Auseinandersetzungen zwischen den aufbegehrenden Arbeitern und den «Strohbaronen» wahr, die keine besseren Löhne zahlen und die Gewerkschaft nicht anerkennen wollen. Dieses historische Wissen wird sie sich erst später angeeignet haben oder die Eltern erzählen es ihr im Nachhinein. Sicher sind ihr aber die äußeren Unterschiede zwischen der eigenen Familie und den «Fabriklern» in ihren schäbigen Kleidern aufgefallen. Doch zu Hause orientiert man sich nach oben, die Eltern pflegen Kontakt mit dem einen oder anderen Familienmitglied der «Strohbarone» Bruggisser und sind mit Wohlens reichem Mühlebesitzer befreundet. Die Kontaktpflege geschieht im Bewusstsein, dass die väterliche Herkunft nobel ist. Was dies zu bedeuten hat, wird Gertrud und Elisabeth während der Schulferien im Nachbardorf bleibend vor Augen geführt.