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Unser Dorf ist nach den Gewohnheiten der ­

frü­heren Gebirgler erbaut, die Häuser in einer eng zu­sammengeschlossenen Gruppe: Sie wählten den Platz außerhalb der Lawinenbahnen, im Schutz des Waldes, und dort bauten sie ganz dicht. Früher haben gewiss bis zu fünfhundert Personen hier gelebt, auf die vierzig vorhandenen Häuser verteilt. Die Häuser voller Menschen sind, zumal in der Jahreszeit, in der man nach den Arbeiten des Tages gern auf die Steintreppe hinausgeht, gewiss noch näher aneinander gerückt und auch heiterer erschienen. Jetzt sind wir hier nur noch wenige; vielleicht stammt ein Altersgenosse von mir, draußen in Kalifornien, von einem ab, der aus dem Haus, das dem unseren gegenüberliegt, fortgegangen ist, und er weiß womöglich nicht einmal mehr, dass es unser Dorf gibt: Wir sind sechzig, wenig mehr als Häuser. So bleibt der größte Teil der Häuser leer.

Zwischen unserem Haus und dem nächsten, in dem jemand lebt, ist ein kleiner Gemüsegarten, und dann kommen fünf leere Häuser. Manchmal, wenn ich die Augen schließe, ist mir, als verschwänden diese leeren Häuser und ließen die bewohnten gleich Oasen übrig, denn es ist nicht etwa ein Teil des Dorfes bewohnt und der andere nicht: Aus Zufall oder Schicksal haben die wenigen hier gebliebenen Familien, man könnte sagen, in der eigensinnigen Absicht, auch nicht einen Teil des Dorfes sterben zu lassen, sich überallhin zerstreut, indem sie eine von der andern abrückten – wie eine kleine Streitmacht, die ein ausgedehntes Gebiet halten muss und nicht will, dass auch nur ein Winkel verlassen bleibt, sich in Gruppen aufteilt, die durch den ausgedehnten Bereich hierhin und dahin rücken.

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