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«Wo waren Sie, als die Schüsse fielen? – Warum waren Sie nicht zu Hause? – Ahnten Sie, dass einmal etwas passieren würde? – Was empfanden Sie, als Sie die Toten sahen? – Wie ist Ihnen jetzt zu Mute? Wie lebt man in einem Haus, in dem gemordet worden ist? – War es Raubmord oder eine Abrechnung? – Wer kommt für Sie als Täter in Frage? – Wer war dieser Ernesto Plözzer? – Liebten Sie Ihre Frau?»

Mit den Gerichtsbeamten, vor denen er in den nächsten Tagen erscheinen musste, hatte er weniger Mühe. Es begann durch eine Anhörung vor dem Oberstaatsanwalt, was vermutlich zum normalen Verfahren gehörte. Die Leute taten ja nur ihre Pflicht. Der Mann, obwohl in gehobener Position, sah nicht anders aus als ein gewöhnlicher Bürger (wobei natürlich Gewöhnlichkeit täuschen kann): ein leicht korpulenter Sechziger mit spärlich behaartem Schädel, korrekt gekleidet, Brille mit Goldrand. Er war nicht unfreundlich, höchstens insofern nicht sehr angenehm, als er meistens einfach schwieg, sodass Hannes nicht wusste, ob er von sich aus reden oder besser schweigen solle. Im Grunde beschränkte sich die Begegnung auf ein paar belanglose Floskeln. Offenbar hatte der Mann kei­ne Eile; er sass einfach da und schaute einem ins Gesicht, wie gesagt, nicht unfreundlich, höchstens mit ei­nem Anflug von Ironie.

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