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Er ist in vielem bewandert, aber eigentlich ohne den Dingen auf den Grund zu gehen. Was er weiss, kann er glänzend vortragen und man neigt rasch dazu, ihm recht zu geben. Es kommt sogar vor, dass Sachkundige trotz besseren Wissens auf seine Suggestivität hereinfallen. Natürlich gibt es auch solche, die ihm nicht alles abnehmen, zum Beispiel sein Freund Henlin, ein begabter Spötter, der ihm etwa sagt: «Paolo, nicht so viel Butter», oder: «Verzapfe keinen Tiefsinn.»

Wie dem auch sei: In Gesellschaft kommt es einzig ­darauf an, nicht langweilig zu sein, alles andere wird verziehen. Eines der schlimmsten Weltübel ist die Langeweile, und deshalb niemand so beliebt wie der Langeweile-Vertreiber.

Es ist haarsträubend, wie zuletzt alles vergeht. Eines Tages merken wir, dass sich etwas gründlich verändert hat, und wir verstehen nicht warum. Im Grunde verstehen wir überhaupt nichts. Wahrscheinlich habe ich auch Paolo nicht verstanden, solange ich ihn gekannt habe. Heute, da er nicht mehr lebt, denke ich oft mit einer leisen Melancholie an ihn zurück.

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