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Ich schluckte wortlos Scham und Wut, doch einmal, in Anwesenheit von Abendgästen, wurde es zu viel. Ich spielte den am Tisch Sitzenden etwas vor, am Ende gab es Applaus und Lob, worauf er, wie in einer blöden Gewohnheit, mit seinem üblichen Kommentar kam, als geniesse er es geradezu, mich vor den Leuten zu demütigen. Diesmal beherrschte ich mich nicht, begann in einem Zornanfall loszuschreien, war dabei selber erstaunt, wie die Leute zusammenfuhren. Ich warf ihm vor, er behandle mich wie Dreck, er habe es darauf abgesehen, mich zu beschämen – ich war sein zufälliger Nachkomme und sonst nichts, gerade gut genug, seinen Möbelladen weiterzuführen und dabei zu verdummen wie er selbst. Ich schrie stotternd und halb weinend, sah dabei sein verstörtes Gesicht und die Betroffenheit der Gäste. Da mir zuletzt nichts mehr einfiel, ging ich die Tür zuknallend ­hinaus.

Während Tagen wechselten wir kein Wort miteinander. Am schlimmsten waren die Mahlzeiten. Als Lille zu mir kam und mich dazu bewegen wollte, ihn um Ver­zeihung zu bitten, fragte ich sie, für wie dumm sie mich halte? Sonja hielt es mit mir: «Nur nicht nachgeben! Du hast ganz recht, ohne Revolte kommst du unter die Räder. Übrigens fand ich es toll, wie du geschrien hast.»

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