Читать книгу Zorn und Freundschaft. Max Frisch 1911-1991 онлайн
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Frischs Erinnerung an Zollinger erschien, wie erwähnt, in der Neuen Schweizer Rundschau. In der NZZ wäre der Text mit dieser offen prodeutschen Äußerung in dieser Zeit kaum mehr angenommen worden. Korrodi legte Wert auf Dezenz, und Bretscher wie Müller, der Chefredaktor wie der Leiter »Ausland« hatten ein genaues Auge auf die politische Tendenz der Texte. Alfred Cattani berichtete, Albert Müller habe ab und zu Sätze aus Frisch-Beiträgen gestrichen, weil sie ihm zu deutschfreundlich waren.214
Glänzende Zukunftsaussichten
Die Hauptarbeit der Jahre 1941 und 1942 galt dem neuen Roman mit dem Titel: J'adore ce qui me brûle oder Die Schwierigen. Er erschien 1943 im renommierten Atlantis Verlag des aus Berlin in die Schweiz zurückgekehrten Verlegers Martin Hürlimann. Im selben Jahr gewann Frisch unter 82 Konkurrenten den ersten Preis im Architekturwettbewerb um das städtische Freibad Letzigraben. Mit dem Preis erhielt er auch den Bauauftrag. Damit konnte er sich selbständig machen. Im Haus der Tante seiner Frau an der Selnaustraße 16 bezog er mietfrei zwei Räume und richtete sein Architekturbüro ein (siehe S.211f.).