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Kindheit und Jugend

Als Max zur Welt kam, wohnte die Familie an der Heliosstraße 31 in Zürich-Hottingen, einem von kleinen Leuten bewohnten Quartier am Fuß des großbürgerlichen Zürichbergs. Max fing beim Metzger Fliegen für den Laubfrosch, bestand Mutproben in der Kanalisation, um zur Bubenbande zu gehören,21 und spielte mit den Kriegskindern aus Wien, was nicht gerne gesehen wurde.22 Er sei, berichtete Frisch, kein großer Stubenhocker und Bücherwurm gewesen. Außer Onkel Toms Hütte und Don Quichote habe er damals kaum etwas gelesen. Er träumte von einer großen Karriere; allerdings nicht als Schriftsteller, sondern als Torwart. »Was mich unersättlicher begeisterte, war Fußball.«23 Diese Körperbetonung ist mit Vorbehalt zu lesen. Frisch war klein gewachsen, rundlich, und seine schlechteste Maturanote erhielt er im Turnen. »Sobald ihm sein Körper bewußt wurde, wurde er zum Clown«, erinnerte sich Peter Bichsel.24

Auf die Fußballbegeisterung folgte diejenige für das Theater. Der Besuch einer Räuber-Aufführung habe sie ausgelöst: »Sie wirkte so, daß ich nicht begriff, wieso Menschen, Erwachsene, die genug Taschengeld haben und keine Schulaufgaben, nicht jeden Abend im Theater verbringen … Eine ziemliche Verwirrung verursachte das erste Stück, wo ich Leute in unseren alltäglichen Kleidern auf der Bühne sah; das hieß ja nicht mehr und nicht weniger, als daß man auch heutzutage Stücke schreiben könnte.«25

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