Читать книгу "Man treibt sie in die Wüste". Clara und Fritz Sigrist-Hilty als Augenzeugen des Völkermordes an den Armeniern 1915-1918 онлайн

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Ein unschätzbarer Fund aus dem Archiv

Clara und Fritz Sigrist-Hiltys Dokumente zum Armenier-Genozid

Im Sommer 2002 übersandte mir ein Schweizer Kollege und Freund, der mit meiner Sensibilität für das Thema Völkermord vertraut war, einen Beitrag nach Montreal, der in jenen Tagen im Zürcher «Tages-Anzeiger» erschienen war.6 Redaktor Daniel Suter brachte auf einer ganzen Seite des Blattes eine noch unveröffentlichte Schrift der Schweizerin Clara Sigrist-Hilty, die sich im Jahr 1915 in der Türkei befunden und die dortigen Gräuel des Völkermords schriftlich festgehalten hatte. Suter spricht ganz allgemein von Claras Tagebüchern aus dieser Zeit und konzentriert sich dabei auf ihren fünfzehnseitigen handgeschriebenen Augenzeugenbericht unter dem Titel «Sommer 1915», der eigens dem Genozid an den Armeniern gewidmet ist und separat von ihren Tagebucheinträgen verfasst wurde.

Dieser im Zentrum stehende Bericht von Clara Sigrist-Hilty ist gekürzt wiedergegeben; er enthält an mehreren Stellen Hinweise auf Auslassungen. Dies beeinträchtigt keineswegs den klaren Einblick in die beschriebenen Ereignisse, die heute schon mehr als hundert Jahre zurückliegen. Dazu verhilft die von Suter unternommene Gliederung des Textes in inhaltliche Abschnitte, die von ihm einfühlsam betitelt werden. Beigefügte kleine, jedoch informationsreiche Rubriken zur Person der Autorin, zur Kultur, Religion und Geschichte des armenischen Volkes und des an ihm verübten Völkermordes, ein Foto aus der Zeit der Deportationen und eine historische Karte von Armenien vervollständigen die Seite. Zwei Faktoren sind bei Redaktor Suter nicht zu übersehen: Ehrerbietung für Clara Sigrist-Hilty, die Autorin des Berichts, und Kenntnis der Geschichte.

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