Читать книгу "Man treibt sie in die Wüste". Clara und Fritz Sigrist-Hilty als Augenzeugen des Völkermordes an den Armeniern 1915-1918 онлайн

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Ein wichtiger Fund war mir beschert worden, und ich musste mich schnell an die Arbeit machen, um aus der überwältigenden Fülle an Materialien das für mich Bedeutsame auszusondern. Und was war für mich bedeutsam? Belege, Aussagen, Beweisstücke, welche die Angaben der einschlägigen Literatur zum Genozid an den Armeniern, und ganz speziell zu dessen Verlauf in der Amanusgegend, bekräftigten bzw. ergänzten. Auch musste ich in den mir verfügbaren Archivbeständen den für mich maßgeblichen zeitlichen Rahmen abstecken. So beschloss ich, mich auf die Zeit ab dem Jahr 1915 zu konzentrieren. Das war das Jahr, so unterrichteten mich die Unterlagen, in dem das neuvermählte Ehepaar aus der Schweiz – fast direkt vom Traualtar und über die Bedenken der Eltern hinweg – in die Türkei reiste, die vor einigen Monaten in den Ersten Weltkrieg eingetreten war. Wir können verfolgen, wie sich die jungen Eheleute nach einer langen und strapaziösen Reise in die Südost-Türkei zunächst in Entilli9 und einige Monate später in einem weltabgeschiedenen Häuschen an einem Berghang in Keller / Fevzipaşa niederlassen. Keller war ein Eisenbahnknotenpunkt am Fuß des Amanus-Gebirges im historischen Land von Kilikien.10

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