Читать книгу "Man treibt sie in die Wüste". Clara und Fritz Sigrist-Hilty als Augenzeugen des Völkermordes an den Armeniern 1915-1918 онлайн

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Mit 87 Jahren vermacht Clara Sigrist-Hilty das Tagebuch einer ihrer Enkelinnen.

Tief beeindruckt von Claras Schrift, las ich sie mehrere Male. Ich war fasziniert von ihrer gepflegten Ausdrucksweise, die klar und präzise ist; von ihrem geschmeidigen Stil und ihren lebendigen Schilderungen, die von hohem Bildungsstand und einer zutiefst menschlichen Art zeugen. Wer war Clara Sigrist-Hilty? Aus den wenigen biografischen Angaben in Suters Beitrag kannte ich nun ihren Geburtsort (Buchs-Werdenberg, Schweiz) und ihre Lebensdaten (1884–1988). Ich wusste auch, dass sie ausgebildete Kran­kenschwester war und im Jahr 1915 ihrem Mann, dem Bauingeni­eur Fritz Sigrist-Hilty, der beim Bau der Bagdadbahn tätig war, gleich nach ihrer Trauung in die Türkei folgte.

Über die Jahre ließ mein Interesse an Claras schriftlichem Nachlass nicht nach. Wie sehr wollte ich ihr Tagebuch und ihren unge­kürzten Augenzeugenbericht lesen! Beide Schriften im Original in meinen Händen halten, ihre Handschrift, ein Foto von ihr sehen, auch Näheres über ihren Lebenslauf, über ihre in der Türkei verbrachten Jahre erfahren. Doch lange konnte ich weder in Schweizer Bibliotheken noch im Internet etwas ausfindig machen.

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