Читать книгу "Man treibt sie in die Wüste". Clara und Fritz Sigrist-Hilty als Augenzeugen des Völkermordes an den Armeniern 1915-1918 онлайн
11 страница из 67
Am 3. Oktober 1331 (entsprechend dem 28. Oktober 1915) schickte Kriegsminister Enver den Erlass an die Bagdadbahn, dass die Armenier bestimmter Regionen ihre Heimat zu verlassen hätten. Er verlangte die Anfertigung einer Liste der armenischen Eisenbahnmitarbeiter, «deren Anzahl hoch ist». Die Armenier wurden in zwei Gruppen eingeteilt, von denen die einen mit einer Frist von ein bis zwölf Monaten deportiert würden, die anderen innerhalb von ein bis vier Jahren. Ersetzt werden sollten diese Armenier durch Männer «natürlich muslimischer Religion oder anderer Völker, in die Vertrauen gesetzt werden könne».5
Unterschrieben hatte Böttrich mehrere Deportationsbefehle. «Nicht nur, dass Herr Böttrich gegen die Kommissionsbeschlüsse Verwahrung beim Kriegsministern nicht eingelegt hat, sondern er hat sich herbeigelassen, diese Kommissionsbeschlüsse mit seiner Unterschrift versehen weiterzugeben», schrieb daraufhin der Stellvertretende Direktor der Anatolischen Eisenbahn, die die Bagdadbahn betrieb, Franz Günther, auf die Kopie einer dieser Verfügungen, die er der deutschen Botschaft zuschickte.