Читать книгу "Man treibt sie in die Wüste". Clara und Fritz Sigrist-Hilty als Augenzeugen des Völkermordes an den Armeniern 1915-1918 онлайн

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«Unsere Gegner werden einmal viel Geld bezahlen», fügte Günther hinzu, «um dieses Schriftstück zu besitzen, denn mit der Un­terschrift eines Mitglieds der Militärmission werden sie beweisen, dass die Deutschen nicht allein nichts getan haben, um die Armenierverfolgung zu verhüten, sondern dass gewisse Befehle zu diesem Ziel sogar von ihnen ausgegangen, d.h. unterschrieben worden sind.» Mit «kaustischem Lächeln» habe der türkische Militärkommissar «den Finger auf die Unterschrift des Herrn Bött­rich gelegt, denn auch für die Türken ist die Tatsache kostbar, dass dieses Dokument, von dem noch viel die Rede sein wird, eine deutsche und nicht eine türkische Unterschrift trägt.»

Es waren nur relativ wenige Armenier, die von der Bagdadbahn-Leitung vor dem sicheren Tod gerettet wurden. Es waren generell nur wenige Deutsche, die sich tatkräftig für die Rettung der Armenier eingesetzt hatten, und noch weniger höhere deutsche Offiziere. Nur einer – Militärmissionschef Otto Liman von Sanders – hatte wirkungsvoll interveniert und die Armenier und Griechen der Stadt Smyrna (Izmir) vor der Deportation gerettet, während die deutschen Spitzenoffiziere im Großen Generalstab, allen voran Generalstabschef Bronsart von Schellendorff, die Deportationen befürworteten und möglicherweise generalstabsmäßig begleiteten.

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