Читать книгу "Man treibt sie in die Wüste". Clara und Fritz Sigrist-Hilty als Augenzeugen des Völkermordes an den Armeniern 1915-1918 онлайн

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Die Reise in die Türkei veränderte Claras Leben für immer. Am meisten belastete sie die Tatsache, dass ihre Ankunft in die Gegend zeitlich mit dem Beginn des Völkermords an den Armeniern zusam­menfiel. Die jungtürkische Regierung nützte den Ersten Weltkrieg aus, um die «Armenische Frage» zu lösen, indem sie die armenische Bevölkerung aus ihrer historischen Heimat vertrieb und südwärts durch die syrische Wüste in den sicheren Tod verschickte. Eine der Hauptrouten in die syrische Wüste zog sich durch Keller, und Clara musste täglich, während ihr Mann unten im Tal arbeitete, die vom Norden her kommenden Todesmärsche mit anse­hen. Als Augenzeugin sah sie sich verpflichtet, in ihrem Tagebuch, und später auch im speziellen Augenzeugenbericht, alles festzuhalten, was sie tagtäglich an Gräueltaten beobachtete.


Das abgelegene Haus am Berghang in Keller / Fevzipaşa.

Mitten in den Kriegswirren schenkte Clara am 26. Januar 1917 ihrem ersten Sohn, Karlfrideli (Karl Fritz), das Leben. Die Geburt fand im weltabgeschiedenen Häuschen in Keller unter schwierigen Bedingungen statt.

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