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Zwischen Zeitungen und Reklameschriften steckte eine Ansichtskarte, eine besonders hässliche, eine Gratiskarte, wie sie in Hotelzimmern aufliegen. Vor strahlend blauem Himmel war neben einer mageren Tanne ein überdimensioniertes rustikales Chalet abgebildet.

«Ich brauche dich. Kannst du sofort kommen? Erkläre alles später», keine Unterschrift, ein Pfeil zeigte auf die rückseitig aufgedruckte Adresse der Pension Cordula in Leukerbad. Mir war sofort klar, dass die Karte von Juri stammte, ich war nur etwas erstaunt, weshalb er davon ausging, dass ich das wusste. Und dass ich ihm, ohne Fragen zu stellen, sofort nachreisen würde. Seit seinem Verschwinden waren nun fast zehn Tage vergangen. Aber dank dem neuem Lötschbergtunnel konnte ich in zwei bis drei Stunden bei ihm sein.

Leukerbad war nebelverhangen, ein kalter Nieselregen fiel. Die Touristen liessen sich nicht abhalten und schlenderten in kleineren und grösseren Gruppen durch das Dorf. In durchsichtigen Regenhäuten und unter Schirmen betrachteten sie die Schaufensterauslagen, deren Angebot hauptsächlich aus Schweizer Messern, Wanderkleidung und Stöcken bestand. Badegäste eilten in Trainingsanzügen vom Hotel zu einem der Kurbäder und zurück.

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