Читать книгу Meine weisse Stadt und ich. Das Bernbuch онлайн

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Ihre Wohnung war klein. Sie platzte aus allen Nähten vor Büchern und persönlichen Gegenständen. An den Wänden hingen viele Gedichte, signierte Zeichnungen und Gemälde. Der kleine Raum, in dem wir saßen, war Schlafzimmer, Esszimmer und Wohnzimmer zugleich, und nebenan gab es noch eine kleine Küche. Sie entschuldigten sich, dass sie mich nicht bei sich aufnehmen konnten, versprachen aber, mir bei der Suche nach einem Zimmer zu helfen. Die Gastgeberin bot mir Kaffee an, und während wir ihn tranken, erzählte ich ihr, wie ich ihren Freund in Paris kennengelernt hatte. Sie übersetzte, was ich sagte, für ihren Mann ins Holländische, und umgekehrt, wenn ihr Mann mir etwas sagen wollte.

‹Der Nächste auf der Liste ist ein Maler›, erklärte sie. ‹Sein Bruder war ein sehr erfolgreicher Dichter, der im Krieg umgekommen ist. Er wohnt nicht weit von uns. Vielleicht kannst du ein paar Tage bei ihm unterkommen.› Sie lächelte, ein we­­nig neugierig, fand ich, und setzte hinzu: ‹Er ist sehr nett, und seine Freundin wird dir auch gefallen! Bei den anderen wirst du nicht viel Glück haben, aber ganz bestimmt werden sie alles tun, um dir zu helfen.› Nachdem wir unseren Kaffee getrunken hatten, schlug sie vor, zum Leidseplein zu gehen, dort gäbe es ein Café, das sie oft aufsuchten. ‹Sie müssten jetzt alle dort sein›, erklärte sie.

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