Читать книгу Meine weisse Stadt und ich. Das Bernbuch онлайн

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Der Soldat setzte sich auf das Bett. Es schien, als hätten sie sämtliche Lumpen, die sie besaßen, daraufgelegt, um es warm zu haben. Da kein weiteres Bett zu sehen war, folgerte ich, dass die drei zusammen in dem einen schliefen. Der Dichter stand neben dem Herd und beobachtete, wie seine Schwester das Essen zubereitete, das heißt, Salz und Pfeffer in die Suppe streute. Brot, das wir dazu hätten essen können, gab es nicht.

Während ich am Tisch saß, hatte ich Gelegenheit, mich ein wenig umzusehen. Das Zimmer war etwa dreißig Quadrat­meter groß. Ein kleines Fenster neben der Tür ging auf den schwach erleuchteten Hof hinaus. Die einzige Heizung war der Gaskocher, auf dem die Suppe brodelte. Neben dem Kopfende des Bettes auf der anderen Seite des Zimmers standen ein paar Holzkisten, die als Tische dienten und mit Büchern und Toilettenartikeln gefüllt waren. Der schmutzige Kachelboden war unbedeckt.

Dann war das Abendessen fertig. Meine Gastgeberin deckte den Tisch. Sie hatten nur zwei Teller und zwei Löffel. Einer von uns würde warten müssen, bis die anderen beiden geges­sen hatten. Natürlich musste die Frau als Erste essen, darauf bestand ich, und der Ehemann bestand darauf, dass ich mit ihr aß, weil ich ihr Gast war. Er würde seine Suppe direkt aus einer kleinen Dose schlürfen, und der Dichter erklärte sich bereit, zu warten.

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