Читать книгу Meine weisse Stadt und ich. Das Bernbuch онлайн

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Während ich mir über diese Fragen den Kopf zerbrach, sah ich wieder die Parolen an den Wänden und Zäunen von Paris vor mir, auf denen ‹Amis raus!› stand. Bei dieser Erinnerung zuckte ich zusammen. Und dann kam mir ein beruhi­gender Gedanke: Paris ist weit weg … Amsterdam ist weit weg … Die deutsche Landschaft entfernt sich … Meine Sinne wandten sich neuen Fragen zu, die sich in einer einzigen zu kristallisieren schienen: Was werde ich in Bern vorfinden?

Nun», setzte ich an, doch im gleichen Augenblick flammte die Beleuchtung auf, und das Mövenpick wurde von einem fahlen weißen Licht überflutet, einem kühlen, schmutzig-frostigen Glanz aus dem künstlichen Glasdekor am Rand des Balkons. In ihm gefror das intensive Grün der Blätter an dem imaginären Baum, der aus der Kasse wuchs, und dem anderen zwischen den beiden Tischen, die die Kellnerin schon vor langer Zeit für das Abendessen gedeckt hatte. Bei dieser Vorstellung musste ich schmunzeln. Nur ich konnte die Bäume sehen, alle anderen schauten zu, wie einer aufgeblasenen, modisch gekleideten Dame mit einer leichten Pelzstola und ihrem gleichermaßen aufgeblasenen Mann, dessen kahler Schädel leuchtend rosa wie ein gut genährter Magen glänzte, das Abendessen serviert wurde. Vor der Farbe des Schädels hob sich der Abend in einem intensiven Blau ab.

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