Читать книгу Meine weisse Stadt und ich. Das Bernbuch онлайн

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Woran ich unterwegs dachte

Ich dachte so gut wie gar nichts, bis ich die Monbijoustraße erreichte, wo viele Menschen unterwegs waren. Diskret beäugte ich die Knöchel, Hüften und Brüste der vielen hübschen Mädchen, ihr unablässiges Auf und Ab. Doch als ich in die Monbijoustraße eingebogen war, die Bundesstraße auf der linken Seite überquert hatte und am Olivetti-Schreibmaschinenladen und am Tea Room Rendez-vous vorbeigekommen war, lichteten sich die Menschenmassen. Während die Leute in Häusern, aus deren Fenstern rosiges Licht strömte, bei Café complet, Rösti, Bratwurst und Apfelkuchen saßen, ging mir Folgendes durch den Kopf:

Ich vermisse mein eigenes rosiges Fenster am Abend! Ich vermisse meine Schweinekoteletts mit Bratäpfeln und brauner Sauce, die frischen warmen Biscuits dazu und den damp­fenden Tee, um alles runterzuspülen. Ich werde immer in ei­­ner fremden Stadt sein, in die Fenster fremder Leute blicken, an den Tischen fremder Menschen essen … Dann ein anderer Gedanke: Ich habe vorhin nicht alles gesagt, was ich dachte … oder fühlte. Einiges von dem, was ich sagte, stimm­te, egal wie schlecht ich mich ausgedrückt habe, es stimmte – früher einmal! Aber wie lächerlich es mir jetzt vorkommt!

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