Читать книгу Meine weisse Stadt und ich. Das Bernbuch онлайн

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«Warum kommst du nicht nach Hause?», hatte meine Mut­ter mir gerade erst geschrieben. «Dein Cousin hat eine Frau, einen guten Job und ein schönes kleines Haus mit einer Hütte für den Hund. Jetzt verdient er achttausend im Jahr. Du würdest mindestens genauso gut abschneiden mit deiner Ausbildung, Reiseerfahrung usw. …»

Machen wir es noch komplizierter:

Ich war nicht zufrieden mit meiner letzten Geschichte. Ich musste sie umschreiben. Aber ich hatte schon lange nichts mehr zu Papier gebracht – seit etwa einem Monat, vielleicht auch zwei –, die Zeit verfliegt so schnell! Vielleicht war es so­­­gar noch länger her, seit ich zuletzt etwas geschrieben hatte. Ich hatte eine Menge guter Bücher gelesen, und nicht mal die Tatsache, dass ihre Autoren tot waren, tröstete mich. Zwan­zigmal hatte mich irgendein Unmensch oder vorlauter Streithammel an diesem Tag mit einem unheimlichen Grinsen gefragt: «Na, was macht das Schreiben?» Und ich hatte geantwortet:

«Ich komme voran …» und mich gefragt: Wann? Wie? Ich kam mir nutzlos und lächerlich vor mit meinem Stapel leerer weißer Blätter in meiner Aktentasche.

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