Читать книгу Meine weisse Stadt und ich. Das Bernbuch онлайн

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Und dann kam der Angriff.

«Hi, Wince!» oder «Hal-lo, Winsen!», rief er über den Lärm des Klaviers, den Glanz der kitschigen Lampen, das nervöse Lachen der Bardame mit dem tiefen Ausschnitt hinweg und streckte mir seine klebrige Hand entgegen. «Was gibt’s Neues! Was für eine Überraschung, dich zu sehen!» Er hatte mich also nicht gesehen, als er mich vor knapp zwanzig Minuten beim Verlassen des Sultan Tea Rooms angesprochen hatte! «Was, du bist noch immer in Bern? Ich verstehe nicht, wie du es hier aushältst!»

Mit einem mörderischen Ausdruck in den Augen sah ich zu diesem Herrn auf. Ich vermaß sein fliehendes Kinn, schätzte den Grad an Entschlossenheit in seinem gehetzten Blick ab und gab mir Mühe, den Anflug von Mitgefühl zu unterdrü­cken, der in mir aufstieg, als ich sein verängstigtes junges Gesicht betrachtete. Herzlos und entschlossen wartete ich darauf, dass er nach links oder rechts auswich und aus dem Gleichgewicht kam. Er täuschte mit der Linken –

«… aber wieso bist du überhaupt nach Bern gekommen?» und streifte mein Kinn mit der Rechten. Ich wich dem Schlag aus. Denn was er eigentlich hatte sagen wollen, war: Wieso bist ausgerechnet du nach Bern gekommen? Mit anderen Worten: Wieso bist du nicht in Amerika geblieben? Und das wiederum hieß: Ich weiß, warum du nicht in Amerika geblieben bist, du armer Teufel! Bist du nicht heilfroh, in Bern zu sein, wo die Leute nicht so gemein zu dir sind?

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