Читать книгу Meine weisse Stadt und ich. Das Bernbuch онлайн

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‹Wie? Sie wissen nicht, was Monsieur Eisenhower macht?›, schrie er zornig und sah mich an, als wäre ich schuld an dem Haufen Pferdemist, den er gerade hatte fallen lassen.

‹Nein›, entgegnete ich. ‹Ich habe keine Ahnung.›

‹Lesen Sie denn keine Zeitung?›

‹Nein – ich habe schon seit Monaten keine Zeitung mehr gelesen, und Politik hat mich seit der Emanzipationsproklamation zur Abschaffung der Sklaverei nicht interessiert.›

Er starrte mich sprachlos und ungläubig an.

‹Er hat – er hat die Zölle angehoben – für Schweizer Uhren!› Es bereitete ihm große Mühe zu sprechen, er fasste sich an die Brust. Ich trat einen Schritt auf den alten Mann zu, um ihn aufzufangen, falls er umkippte. ‹Jeder weiß, dass Schweizer Uhren – dass Schweizer Uhren – die besten der Welt sind! Sie haben es ja selbst gesagt! Und – und – und weil die ameri­ka­nischen Uhrmacher neidisch sind, wollen sie – wollen sie die Einfuhr von Schweizer Uhren unterbinden. Dabei sind es die Amerikaner, die ständig davon sprechen, dass die wirtschaftlichen Einnahmen der ganzen Welt zugutekommen sollen und dass sie den armen Ländern helfen wollen, helfen! Jetzt verlieren zwanzigtausend Menschen ihre Arbeit! Die Amerikaner sind Dummköpfe! Sie praktizieren nicht, was sie predigen. Demokratie! Kein Wunder, dass Verbrecher wie McCarthy Ihr Land regieren. Und Sie!› Ich sah den Zorn in seinen freundlichen alten Augen. ‹Ein schwarzer Mann! Und Sie lesen keine Zeitung!›

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