Читать книгу Meine weisse Stadt und ich. Das Bernbuch онлайн

99 страница из 119

«Nun – das ist lange her.»

«Von wegen», wandte ich ein. «Die Kohleminen in Belgien, die Clochards in Paris und Italien, ganz zu schweigen vom Mittleren und Nahen Osten oder Südafrika. Versteh mich nicht falsch. Ich will Amerika nicht entschuldigen und auch nicht die Menschenrechtsverletzungen, die in der übrigen Welt begangen werden. Aber sieh dir eure eigene Geschichte an, die Verbrechen, die während der Industriellen Revolution an Menschen begangen wurden und auch davor, such dir irgendeine Zeit aus, egal, in welchem Land. Mit den Gebeinen dieser sinnlos abgeschlachteten Menschen könnte man neue Welten bauen. Ihre Asche würde alle Meere trockenle­gen!»

Mein Gegenüber sah mich nachdenklich an. Ich trank den letzten Schluck Bier. Es schmeckte bitter. Obendrein fühlte ich mich nicht wohl. Noch war ich nicht auf den Kern der Sache zu sprechen gekommen! Was mich nach Bern verschlagen hatte, war komplizierter und schrecklicher als meine persönlichen Streitigkeiten, Politik oder die Ermordung von ein paar Millionen Menschen.

Правообладателям