Читать книгу Meine weisse Stadt und ich. Das Bernbuch онлайн

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Wie heftig spürte ich das, als die düsteren Häuser, die an Kasernen erinnerten, grünen Feldern und Weiden wichen und die offene Landschaft mit den sanften Farben des Frühlings verschmolz! Blumen blühten, Kühe grasten, Bauern bestellten ihr Land. Wir kamen an einem Bach vorbei, ich holte tief Luft, und plötzlich kam mir ein Gedanke:

Ich kenne schwarze amerikanische Soldaten, die während des Krieges in Deutschland waren, und Soldaten, die nach dem Krieg hier Dienst taten und die Deutschen so liebten, dass sie deutsche Frauen heirateten und sie mit nach Amerika nahmen – was wirklich heldenhaft war! Es gab sogar welche, die nie nach Amerika zurückgekehrt wären, wenn sie gekonnt hätten … Jedenfalls haben sie das behauptet …

Diese Gedanken standen in gefährlicher Weise im Widerspruch zu den Erfahrungen, die ich in den letzten vierundzwanzig Stunden in Deutschland gemacht hatte, und sie beunruhigten mich. Offensichtlich hatte sich in Frankreich und auch in Deutschland nach dem Krieg vieles verändert. Ob andere deutsche Städte anders sind als München?, fragte ich mich. Lag es an meinen Freunden? Oder an mir?

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