Читать книгу Der Hellseherkorporal. und andere Geschichten aus der Fremdenlegion онлайн

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Ich denke oft zurück an die weiten Ebenen und an die hohen Nächte. Aber ich sehe auch die kleinen Cafés mit ihren Steinbänken längs der Wände, wo man süßen Tee und dicken Kaffee trank und dazu Küchli aß, die zäh waren wie Gummi und an den Zähnen kleben blieben. Ich rieche noch oft, im Traum, den Geruch des wilden Thymians, der in der Mittagssonne duftete, und ich sehe Gazellenrudel, ganz in der Ferne, vor den roten Bergen, vorüberhuschen. Und ich denke an den Winter und an seine kalten Nächte im Zelt, wo man unter sechs Decken, eng aneinandergepresst, noch fror, und an die Morgen, an denen man mit Pickeln das Eis des Flüsschens aufschlagen musste, um Wasser zu holen. Und den großen Kalkofen sehe ich, in dem wir die Kalksteine für den Posten brannten und vor dessen Feueröffnung wir am Abend saßen und sangen …

Ich möchte euch noch einmal wiederholen: Es ist nicht schön dort, oder vielmehr ist die Sache so, dass alles seine zwei Seiten hat. Ich habe vielleicht das Glück gehabt, eine nicht zu schauerliche Seite der Legion zu erleben, ich habe nicht fünf Jahre zu machen brauchen, weil ich dienstuntauglich wurde. Vielleicht hat das alles mitgewirkt, um meine Erinnerungen so zu gestalten, wie sie jetzt sind; dass ich die harten Märsche vergessen habe, den Hunger und den Durst und dass mir nur die Sehnsucht geblieben ist nach den großen Weiten, über die ich tagelang geritten bin …

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