Читать книгу Der Hellseherkorporal. und andere Geschichten aus der Fremdenlegion онлайн

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Was wollt ihr! Manchmal ist man traurig, man mag mit keinem Menschen reden. So sprach ich manchmal mit dem Seppl. Besonders auf den langen Märschen, wenn die Straße als endlos grauwogendes Band zwischen den Eselsohren abläuft, wenn die Sonne sticht und die roten Felsen der Berge die Hitze zurückwerfen. Dann sagte ich manchmal: «O Seppl!», und Seppl verstand, was alles in den zwei Worten enthalten war. Er nickte weise, nickte immerzu, bis mir ganz schwindlig wurde und ich einschlief auf dem Sattel. Seppls Trab war so gleichmäßig, er folgte so unerschütterlich dem baumelnden Schwanz des Vordertieres, dass ich ihm ruhig die Zügel über den Hals legen konnte.

Es gab auch die Abende, an denen man müde ankommt und hungrig ist. Brennstoff gibt es genug. Auf den Ebenen zwischen den roten Bergen wächst das zähe Alfagras als Heu. Futtermittel ist es, wenn die Gerste ausgegangen ist, und Brennstoff zugleich für die Küche, wenn kein Oued in der Nähe ist und auch kein Holz und die Köche die Suppe kochen müssen mit Gras und wildem Thymian. Dann gibt es die halb oder ganz vom Sand verschütteten Brunnen – und wenn man Brunnen sagt, so ist das eine Übertreibung. Sandlöcher sind es, man muss graben, das Wasser einfließen lassen und es dann sorgfältig abschöpfen, damit man die Tiere tränken kann. Denn Sandwasser ist Gift für sie … Wir kochten dann mit dem unteren Schlamm, und der Reis war braun, als wäre er mit Schokolade gemischt, und der Sand knirschte unter unseren Zähnen.

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