Читать книгу Kreuz Teufels Luder онлайн

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Wieder zogen wir um, weil man uns unserer Mutter wegnehmen wollte. Wir wohnten nun in einem alten Käserhaus. Die neue Käserei war nicht allzu weit davon entfernt. Jeden Morgen und jeden Abend konnte ich die Bauern mit ihren Traktoren und Anhängern mit den grossen Milchkannen beobachten. Sie brachten die Milch ihrer Kühe dorthin. Die Bauern und der Käser hatten dicke Oberarme, denn eine solche Kanne war sehr schwer. Wir hatten nun regelmässig Milch zu trinken. Wir tranken viel, hatten aber trotzdem Hunger. Mutter Lilith kam mit dem Geld nicht aus, weil sie eine Menge Trink- und Rauchwaren, Schminke und Schuhe für sich brauchte. Oft hatten wir zu wenig Milchbatzen.

Aber Mutter Lilith war schlau und weihte uns in die Kunst der Elstern ein. Arabat und ich mussten in der Käserei sein, be­vor die ersten Bauern ihre Milch brachten. Die Käserfrau hatte dann schon alles vorbereitet, auch die Kasse mit den Milchbatzen lag immer offen da. Meistens waren der Käser und die Käserin noch beschäftigt, bevor das Eintreiben der Milch begann, und so waren wir allein in der Käserei. Arabat hielt das Milchchübeli in der Hand und ich hatte meine Hand in der Kasse, um mir ein paar Batzen zu greifen. Hatte ich die Batzen, so standen wir wartend da, bis die Milchbauern kamen und es kesselte und laut wurde. Wenn dann die Käserin kam, streckte ich ihr die Hand mit den Batzen hin, die ich mir vorher genommen hatte, und wir bekamen so viel Milch, wie es dafür gab. Manchmal hatten wir ein ganzes Chübeli voll, meistens jedoch nur ein halbes. Meine Hand war zu klein und zu zart, um genügend Batzen für ein volles Milchchübeli zu greifen. Mutter Lilith war stolz auf mich, weil ich das mit dem Milchholen so gut machte. Sie konnte sich auf mich verlassen und es ganz uns beiden überlassen. Und für mich war klar, dass ich das Geld nehmen durfte, weil es ja so offen dalag.

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