Читать книгу Kreuz Teufels Luder онлайн

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Als sein Engel aus dem Zimmer war, lag Jakob blass und leblos im Krankenbett. Er nahm das schwere Atmen seiner Eltern wahr. Er lauschte der eindringlichen, harten Stimme seines Vaters, ohne seinen Worten jedoch zu folgen. Er konnte und wollte sie nicht hören, er war für den Vater nicht erreichbar. Seine Eltern wollten ihn in ihre Welt zurückholen, eine Welt voller Regeln, ohne Lust und Genuss, nur beseelt von lauter Ritualen. Aus dieser Welt wollte Jakob ausbrechen, um sich selbst zu erfahren und zu erleben. In der Welt seiner Eltern war für ihn kein Platz.

Nun versuchte die Mutter, auf ihn Einfluss zu nehmen. Auf sie hatte er bisher immer gehört. Doch Jakob hörte einfach nicht hin. Er sah seine Mutter nicht einmal an, was sie von ihrem Jakob überhaupt nicht kannte. Die Eltern verliessen das Zimmer schliesslich mit einem durchdringenden «Schalom!». Sie vergassen dabei, dieses Schalom auch für sich selbst in Anspruch zu nehmen.

Jakob war froh, wieder allein zu sein. Mit dem Biertrinken war es aussichtslos, da er das Bett nicht verlassen konnte. Auch sein trinkender Engel erschien nicht mehr. Er sehnte sich sehr nach Lilith, und je mehr er sich nach ihr sehnte, desto unruhiger wurde er. Sie musste kommen, denn er hatte sie in der Fasnachtsnacht doch zu seiner Frau gemacht. Dieses Weib sollte ihm dankbar sein, dachte er, und sich jetzt um ihn kümmern, wo er doch nur ihretwegen ans Bett gefesselt war. Jakob wusste, dass Lilith ihn verhext hatte und ihn nicht mehr loslassen würde. Er wusste, dass er ihr verfallen war. Seine Sehnsucht war zügellos, und ihn dürstete ebenso sehr nach seinem Engel Lilith wie nach Bier.

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