Читать книгу Paradies möcht ich nicht. Roman einer Familie онлайн

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Auf der letzten Seite standen in jugendlich schwarzer Schrift nur ein paar Worte, genau in die Mitte ge­setzt:

Schau, ich bin nur ein Internierter!

Felix wurde verlegt, nur drei Wochen nach dem ersten Treffen, er wurde in ein Lager in der Westschweiz be­ordert. Louise hatte freigenommen, zwei Stunden lang wartete sie im Schatten einer Platane hinter dem Bahnhof von Birmensdorf. Dann traf die Formation ein, Felix in der zweiten Reihe, lachte ihr zu. Ein paar Minuten waren sie alleine. Es sollte kein Abschied sein, das wussten beide. Louise wollte wissen, wohin die Reise ging, ob sie ihn besuchen könne. Bevor er in den Zug stieg, sagte Felix leise und kopfschüttelnd, die langen Arme mit offenen Handflächen zur Seite gestreckt:

Schau, ich bin nur ein Internierter!

Konnte er ahnen, dass er mit dieser Warnung Louises Herz gewonnen hatte?

Zu Hause im Chratz stieg sie in den ersten Stock, das schwarze Heft lag zwischen Unterlagen der Gewerbeschule Zürich Aussersihl:

«Zwei Menschen lösen ihre Hände, aus ihren Au­gen spricht die Qual, die heimlich sie im Herzen tragen: Sehen wir uns wohl z. letzten Mal? … Doch eins ist das Wunderbare, dass Menschenherzen gläubig schlagen: Ich bin bei Dir, für Dich bereit.»

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