Читать книгу Paradies möcht ich nicht. Roman einer Familie онлайн
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Nachbarskind Margrith machte jeden Morgen halt, wenn sie Louise zur Schule abholte; sie setzte nacheinander den rechten und dann den linken Fuß auf der Steintreppe ab, die zur kleinen Wohnung führte. Lina band ihr den Doppelknopf, den sie so gut konnte, und Louise freute sich, viel galt ihre geschiedene Mutter nicht in Albisrieden, in der Schule wurde sie ausgelacht.
«Margrithli», wie Lina sie immer nannte, kam nach der Schule oft mit in den Chratz, sie mochte meine Großmutter. Vom Wohnzimmer ging eine steile Treppe in den ersten Stock, ein Bälchli, oben schliefen Mutter und die jüngere Tochter in einem Zimmer. Hier erledigten die beiden Mädchen, die eine blond, die andere rot, ihre Schularbeiten. Die Familie war arm, mit dem Abendessen wartete Lina, bis Margrithli gegangen war, das Essen reichte nicht für ein weiteres Maul. Mag sein, dass Louises oft ausschweifende Gastfreundschaft hier ihren Ursprung hat; bis zur Aufdringlichkeit bot sie zu trinken an, Wein und anderes, sie liebte es, Zimmer mit so viel Betten auszustatten wie nur möglich, es konnte noch wer kommen.