Читать книгу Paradies möcht ich nicht. Roman einer Familie онлайн

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Das Paar zeugte in schneller Folge vier Kinder, zwei Buben und zwei Mädchen. Als meine Großmutter mit Louise schwanger war, der jüngsten, verließ Ernst seine Frau. Ein paar Wochen später musste sie die gemein­same Wohnung im Aargau verlassen. Die Jungs durften beim Vater bleiben, eine neue Frau stand schon bereit, auch diese hatte er in einer Gaststätte kennengelernt, die Mädchen sollten mit der Mutter weg, egal wohin, einfach weg. Zwar schickte der Friedensrichter einen kleinen Lastwagen nach Aarau, aber Hab und Gut, seine Tochter und die beiden Enkelinnen waren im «Alperösli» nicht erwünscht. Eine Geschiedene war der Schmach zu viel, für sie war kein Platz im großen, heimeligen Haus des Friedensrichters.

Fünf Jahre lebte die verstoßene junge Frau auf dem Land, das Geld war knapp. Der Kindsvater schickte et­was Alimente, der Friedensrichter legte ein bisschen dazu und ließ sich endlich erweichen: Lina und ihre Töchter durften zurück. Glücklich zu Hause, trotz des Makels, verlassen worden zu sein, sprang Lina im Restaurant ein, wann immer es nötig war, und half rundum allen Menschen, wo immer sie konnte.

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