Читать книгу Die Bargada / Dorf an der Grenze. Eine Chronik онлайн

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Giovanni fuhr es kalt über den Rücken. Er faßte das Tischblatt mit beiden Händen, als wolle er ein Stück herausbrechen. Nun sei es aber genug des Blödsinns, rief er aus. Das Glucksen im Keller sei ein Wetterzeichen. Genau wie hier in der Wirtschaft «Zur Post» die hintere Wand feucht anlaufe, wennʼs regnen wolle, so sei dann das Geräusch dort zu hören. Er wolle zahlen. Doch es schüttelte ihn. Er blieb sitzen und bestellte frischen Wein, obschon er wußte, daß Orsanna auf ihn wartete.

Ja, Orsanna wartete auf Giovanni, und oft vergebens. Dann lag sie, überwach, mit weit offenen Augen in ihrer dunklen Kammer und lauschte. Hundert für einmal meinte sie, Giovannis Schritt von weitem zu vernehmen, zu hören, wie er leise die Haustüre öffne, die Treppe hinaufschleiche und bei ihr eintrete. Sie täuschte sich. Er war es nicht. Es war sonst etwas, das sich regte. Knisterte die Finsternis, wispelte der Wind draußen, tappte irgendein Tier herum? Sie wollte aufstehen und nachsehen, aber ihr war, sie sei mit jedem einzelnen Glied ans Bett gebunden, und nur ihre Gedanken könnten schweifen, wohin es sie trieb. In Schmerz und Zorn Giovanni, dem Treulosen, entgegen.

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