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Wach auf du schönes Vögelein

Die Krippenfiguren stammten vom Bildhauer Meier, Wilhelm Meier, draussen am Stadtrand im «Hof Tablatt» wohnte der weissbärtige, Kaiser-Wilhelm-bärtige Meier, den wir am Nachheiligtag regelmässig besuchten in seinem Atelier, das an ein altes Bauernhaus angebaut war, wo seine Frau, die etwas Inniges hatte, uns mit Guetsli bewirtete, und kamen dann jeweils immer mit mindestens einer neuen Krippenfigur zurückgetrippelt nach St.Fiden, und die Figuren wurden im Laufe der Jahre immer ein bisschen abstrakter, weil Wilhelm Meier sich in dieser Richtung entwickelte, ohne jedoch das Figurative ganz zu vernachlässigen, weil er sonst von der Stadt keine Aufträge mehr gekriegt hätte, aber waren dann immerhin Ochs & Esel, welche der Vater, im Familienkreis Vati genannt, zur Zeit des Koreakrieges erwarb, in ihrem Stil doch recht verschieden von Maria & Josef, die er früher im Aktivdienst beim damals vermutlich noch nicht schneebärtigen Meier erstanden hatte; so dass von einer homogenen Krippengesellschaft nicht die Rede sein konnte, sondern erkleckliche Unterschiede bestanden, ganz wie bei den Gschwüschterti, die sich deutlich voneinander abhoben und von denen im Laufe der Jahre ein halbes Dutzend zur Welt gekommen waren. Ursi kam nach mir; zu den andern schaute ich auf. Sie hatte blonde Zapfenlocken, und in der ersten Klasse, als ich entdeckte, dass die Väter von mindestens zwei Schulkameraden, nämlich Benteli und Hungerbühler, ihre Familien sonntags im Auto spazierenführten, manchmal bis nach Rimini hinunter, soll ich auf die Frage der Mutter, was mir denn lieber sei, ein kleines Schwesterchen oder ein Auto, für beide reiche der Verdienst des Vaters nicht, geantwortet haben:

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